„Der Begriff Superfood ist reines Marketing“, sagt Harald Seitz, Ökotrophologe und Experte des aid Informationsdienst für Lebensmittel, Ernährung und Landwirtschaft im Magazin Wirtschaftswoche. Ein Autor in den USA habe den Begriff vor ein paar Jahren erfunden, um sein Buch besser zu verkaufen. Seitdem haften Händler das Label nach Belieben Lebensmitteln an.
Mit dieser Meinung ist Seitz nicht allein. Auch Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass den sogenannten Superfoods zwar allerlei gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden, wissenschaftliche Nachweise, dass dies korrekt ist, fehlen jedoch weitgehend. Konkret: „Die meisten Aussagen zu Superfoods stammen von gewerblichen Anbietern, einzelnen Beratern oder Interessengruppen“, so die Verbraucherzentrale.
Heimische Superfoods
Hinzu kommt, dass bei Superfoods aus exotischen Pflanzen, die besonders im Trend sind, aufgrund der hohen Nachfrage riesige Mengen auf den Markt geworfen werden. Allein der Umsatz von Chiasamen hat sich laut statista.de und IRI (Information Resources GmbH) im vergangenen Jahr verdoppelt. Nur logisch, dass die Qualität darunter leiden kann und der Schadstoffgehalt möglicherweise unzureichend überprüft wird. Außerdem ist unser Körper exotische Lebensmittel nicht gewöhnt, was zu Überempfindlichkeiten oder Allergien führen kann.
Aufgrund all dieser genannten Faktoren rate ich dazu, doch auch einmal einen Blick auf unsere heimischen Superfoods zu werfen. Brokkoli, Heidelbeeren, Rote Beete, Himbeeren – alles gesunde Lebensmittel, die man auch aus regionaler Erzeugung erwerben kann und die viele gesunde Eigenschaften in sich tragen.
Einen positiven Faktor aus dem Hype um Superfoods kann ich aber auf jeden Fall feststellen: Viele Menschen beschäftigen sich aufgrund der Berichterstattung in den Medien sehr viel intensiver mit den Aspekten einer gesunden Ernährung. Es werden neue Rezepte ausprobiert und möglicherweise auch der Spaß am Essen und guten Zutaten entdeckt. Insofern sorgen exotische Superfoods vielleicht für super Menüs mit heimischen Superfoods – das wäre doch super!
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